Lübeck – Rider´s Cafe – 12.5.2006

L.etzte Ü.berlegung: B.öhse – E.in C.afe K.onzert. (No sleep till Marzipan City...)

Ghost-, Night-, Dark-, Normal- und sonstige Rider warten nun mittlerweile schon zum 4. Mal erfolgreich im Rider´s Cafe auf ihre BO/EZ Dröhnung.

Hier werden – wohlgemerkt von wegen „Cafe“ – weder Eis noch schlabbrig-sahnetriefende Produkte der hiesigen Konditor Innung an und in das Publikum gezuckert. Für Kalorien kredenzte Schwangerschaften ist der ultimative Biker Club definitiv nicht zuständig. Bäuche allenthalben durch Bier Becherei, nicht durch seifig süffisante Süßigkeiten.

Reichlich flotte Mädels sind heute schon ab Hamburg mit am Start, die Bande muß aufpassen, nicht für die Roadcrew der „Bangles“ gehalten zu werden...

Die Gruppe „Vaux Pas“ hat völlig überraschend einen Tag vorher ihren Support für uns abgesagt, also länger spielen und volle Kraft voraus zu Ungunsten der eigenen Physis.

Wie bereits Achimo beim letzten Gig hier Anfang Dezember 2005, feiert auch Herr Krassmann seine „In Ear – Ihr – Ihm Monitoring“ Premiere in Lübeck. Brutalo Stahlo Gewitter in Ohrstöpselchen.

Die Live Primär Premiere ist dann jedoch – Welturaufführung – das erste selbst komponierte ENKELZ Intro im Namen der noch jungen Band(e)geschichte: „Die Geächteten Vier.“

Ein Titel, der durchaus nach Sergio Leone klingt, allerdings so gar nicht ins Klischee des Italo Western paßt.

Es wird kein Anwesender gesichtet, der die Mundwinkel martialisch verächtlich gen Brustwarzen runterfährt wie einst Charles Bronson oder eine gar „Streit Suchend“ anmutend wollende Hamburger Coverband.

Viel zu locker beschwingt und irdisch nach Eisen schmeckend, diese mexikanisch musikalische Melange. Und damit kolossal komplett kompatibel für Conchitas Cunnilingus Committee. Comprendre, Companeros? „Schlürf“ in doppeltem Sinne.

Geschossen wird heute Nacht wie üblich – von der Doppelbass mal abgesehen – auch nicht, aber die Luft ist nach kürzester Zeit massiv Rauch- und schwerstens schwülstig Schweiß geschwängert.

Die Tobenden im zu 95% ausverkauften Club transportieren Poren öffnende Hitze und Energien, die den visuellen Blick erheblich trüben. Whole Lotta Celsius.

Und das auch noch gratis, werte asoziale Abzocker aus ethisch erschlafften Energie Konzernen.

Die an der Balustrade angebrachten Transparente vom ESC und ONKELZ ROCK RADIO sind im tropfend triefenden Treibhaus nicht mehr zu erkennen und was so an Dämpfen kurz vor Dampfach aus der leicht geöffneten Tür neben der Bühne nach draußen zieht, ist fast schon unverantwortlich.

Jeder normal Sterbliche mit mehr freier Sicht aus dem Durchblick der klaren Nacht kann von fern nur denken: Die Hütte brennt, Feuerwehr her.

Jubilierendes Japsen und röhrendes Röcheln der losgelösten Meute sind die akustischen Wegbegleiter für die letzten der insgesamt 34 inständig mit gesungenen Hymnen in dieser Nacht, an jenem Ort des allerersten ENKELZ Auftritts im November 2004.

Das gesamte Drum Herum ist wie üblich zur vollsten Zufriedenheit der Bande ausgefallen. Voller Erfolg für sämtliche Beteiligten.

Man/Frau sieht sich, rockt – und was weiß ich noch alles – wieder, das ist Fakt. Wahrscheinlich sogar über 2 Nächte hintereinander. Abwarten, unter „Konzerte“ luschern und Wodka trinken, von uns aus auch saufen.

Die Hamburger Gäste verabschieden sich, denn kurz kampieren wird der mittlerweile reduzierte „Troß“ heute Nacht in Lübeck. Direkt in der ebenso minimalistischen wie zweckmäßigen Rock´n Roll Penn-sion auf dem Gelände des „Rider´s“.

Morgen geht´s nach Wesel und das ist ein komplett anderer Schnack. In diesem Spiel, das (noch fast ausschließlich reines Rock)Leben heißt.

Knutzen